Seit ChatGPT Ende 2022 für breite Aufmerksamkeit gesorgt hat, ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI) allgegenwärtig. Die Technologie selbst ist nicht neu, aber erstmals für alle zugänglich. Und genau das verändert die Spielregeln. Was früher ausschließlich Tech-Experten und -Expertinnen nutzten, steht heute auch der Personaldienstleistung offen: smarte Chatbots, Textgeneratoren, automatisierte Analysen.
In Österreich wächst das Interesse. Auch Zeitarbeitsunternehmen beschäftigen sich zunehmend mit den Möglichkeiten der KI. Das liegt insbesondere daran, dass viele Prozesse datengetrieben, repetitiv und zeitintensiv sind. Hier liegt großes Potenzial für moderne Lösungen, die den Alltag erleichtern und Kapazitäten freimachen.
Wie stark KI die Arbeitswelt beeinflussen wird, ist noch offen. Aber eines ist sicher: Die Personaldienstleistung steht vor einem Wandel – und mittendrin in einer Entwicklung, die längst begonnen hat.
Bei 70 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich ist Künstliche Intelligenz bereits im Einsatz. Das zeigt der ProSolution-ÖPDL Industry Pulse 2025, der die aktuellen Entwicklungen in der Zeitarbeitsbranche untersucht. Doch die Euphorie hält sich in Grenzen: Nur 5 Prozent zeigen sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen, während 21 Prozent klare Kritik üben. Weitere 20 Prozent tun sich sogar schwer, eine Bewertung abzugeben – ein Zeichen dafür, dass viele Anwendungen noch keine spürbaren Effekte entfalten konnten.
Besonders verbreitet ist KI aktuell bei klar umrissenen, einfachen Aufgaben: dem automatisierten Erstellen und Veröffentlichen von Stellenanzeigen (37 Prozent bereits umgesetzt, 52 Prozent fest geplant) und repetitiven Abläufen wie Datenerfassung. Komplexere Bereiche wie Chatbots oder die Disposition werden hingegen deutlich zurückhaltender beurteilt: 39 Prozent lehnen den Einsatz von Chatbots ab, 35 Prozent stehen KI-gestützter Disposition kritisch gegenüber.
Trotz gemischter Bewertungen nutzen viele Personaldienstleistende KI bereits gezielt in ihrem Alltag. Besonders im Recruiting zeigt sich das Potenzial deutlich: Rund drei Viertel der befragten Unternehmensvertretenden erwarten sich effektive Unterstützung – insbesondere beim Erstellen, Veröffentlichen und Übersetzen von Stellenanzeigen. Genau in diesem Bereich wurde bisher auch am häufigsten investiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger manueller Aufwand, mehr Geschwindigkeit, bessere Reichweite.
Auch im Workflow-Management kommt KI zunehmend zum Einsatz. Ob automatisierte Rechnungsstellung oder die Validierung von Stundenzetteln: repetitive Prozesse lassen sich damit effizienter gestalten.
Der Blick geht aber längst über das Recruiting hinaus. Viele Befragte sehen zusätzliche Chancen durch den Einsatz von KI – etwa in der Vorselektion von Bewerbenden oder in der Disposition. Auch Chatbots für Mitarbeitende, Kunden und Kundinnen gewinnen an Relevanz: Rund ein Drittel der Befragten stuft entsprechende Lösungen als sinnvolle Investition ein.
Ein weiteres zukunftsweisendes Feld ist das Compliance Monitoring. Es dient zum Beispiel dazu, die automatische Analyse von Verträgen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und Verbesserungspotenziale aufzudecken. Solche Anwendungen zeigen, wie vielseitig KI den Arbeitsalltag in der Zeitarbeit unterstützen kann.
Die Branche ist bereit, neue Wege zu gehen. Für die kommenden Jahre planen viele Unternehmen gezielte Investitionen in ein breites Spektrum an KI-Anwendungen. Einige, wie die Tina Voß GmbH, haben sogar eigene KI-Teams etabliert, um Prozesse systematisch zu analysieren und zu verbessern. KI ist in der Personaldienstleistung kein Zukunftsthema mehr – sie ist Teil der Gegenwart.
Begeisterung auf der einen, Skepsis auf der anderen Seite: Das Thema Künstliche Intelligenz polarisiert. In der Personaldienstleistung überwiegt laut dem ProSolution-ÖPDL Industry Pulse 2025 jedoch eine pragmatisch-positive Haltung. Viele Unternehmen sehen in KI vor allem eines: eine Möglichkeit, effizienter zu arbeiten.
Dabei ist klar: Die Technologie soll Menschen nicht ersetzen und kann es auch nicht. Gerade im Zeitarbeitsumfeld sind persönliche Kontakte zentral. Der direkte Austausch mit Kunden und Kundinnen oder externen Mitarbeitenden bleibt ein wesentlicher Erfolgsfaktor. KI schafft hier Freiraum: für echte Kommunikation, strategisches Denken und individuelle Betreuung.
Effizienz, Qualität, Transparenz – wer Prozesse digitalisiert, verschafft sich handfeste Vorteile. Für die Zeitarbeitsbranche gilt das doppelt: Der Fachkräftemangel und die Ansprüche einer digital aufgewachsenen Generation erfordern moderne, skalierbare Systeme.
KI kann dabei mehr sein als ein technisches Add-on. Sie ist oft der Türöffner für weitergehende Digitalisierung – gerade dort, wo wiederkehrende Aufgaben Zeit und Nerven kosten. Wenn Datenströme intelligent verknüpft und sauber aufbereitet sind, lassen sich KPIs einfacher überwachen, Fehlerquellen minimieren und Entscheidungen datenbasiert treffen.
Gezielter KI-Einsatz setzt digitalisierte Strukturen und einen klaren Plan voraus. Denn ohne vernetzte Prozesse und verfügbare Daten kann selbst die beste Technologie keine Wirkung entfalten.
Ein gutes Beispiel für die gelungene Umsetzung liefert zvoove Cockpit: Die cloudbasierte Recruiting- und Vertriebsplattform wurde speziell für den österreichischen Markt angepasst. Sie vereint Bewerber- und Kundenmanagement in einem System, nutzt intelligentes Matching und aktuelle Marktdaten – und bringt damit Tempo und Präzision in den Alltag von Personaldienstleistern. Viele Prozesse, von der Talentsuche über die Disposition bis zur Kommunikation, laufen automatisiert, strukturiert und nachvollziehbar ab.
Digitale Lösungen wie zvoove Cockpit zeigen, wie sich Effizienz und Benutzerfreundlichkeit verbinden lassen. Sie entlasten Teams im Alltag, verbessern die Datenqualität und schaffen die Basis für eine durchdachte KI-Strategie in der Personaldienstleistung.
KI ist da und die Personaldienstleistung ist bereit. Wenn Unternehmen sie gezielt einsetzen, können sie in der Personaldienstleistung Prozesse neu denken, schneller handeln und Ressourcen wirkungsvoller nutzen. Entscheidend ist nicht, möglichst viel zu automatisieren, sondern dort anzusetzen, wo echte Entlastung entsteht.
KI ersetzt keine Menschen, aber sie erweitert den Handlungsspielraum. Für Unternehmen bedeutet das: weniger Stillstand, mehr Dynamik. Für Mitarbeitende: weniger Routine, mehr Fokus. Und für die Branche insgesamt: eine echte Chance, sich zukunftssicher und wettbewerbsstark aufzustellen.
Die Werkzeuge sind da. Jetzt kommt es auf den Mut an, sie strategisch zu nutzen.
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Unser ProSolution Redaktionsteam vereint Erfahrung aus Redaktion, Fachjournalismus und technischer Dokumentation mit fundiertem Know-how aus der Personaldienstleistung. Mit Blick auf die Praxis bereiten wir Produktneuigkeiten und Branchenthemen verständlich und anwendungsnah auf – mit dem Ziel, Sie im Arbeitsalltag konkret zu unterstützen.
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